Die Inn-Salzach-Bauweise
Zwischen Innsbruck und Passau haben die Städte im Inn-Salzachgebiet ein ähnliches Erscheinungsbild.
Stadtgrundriß und Baustil reichen oftmals bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Lage Neuöttings auf einer Hochterrasse mit steil abfallenden Hängen bot einen natürlichen Schutz vor Angreifern.
Der in sich geschlossene Stadtplatz Neuöttings, zugänglich durch das Burghauser und das Landshuter Tor, ist bis heute im typischen Inn-Salzach-Baustil erhalten.
In den weiten und langgezogenen Stadtplatz münden schmale, dichtbebaute Gassen. Darüber spannen sich Schwibbögen als Stützen. Der Stadtplatz wird gerahmt von Häusern mit Laubengängen und hochgezogenen Fronten. Innenhöfe und Arkaden aus Stein oder Holz und angebaute Erker sorgen für mehr Licht in den Häusern.
Zahlreiche Stadtbrände, in Neuötting zuletzt 1797, zerstörten das mittelalterliche Stadtbild. Beim Wiederaufbau hielten geschwungene Barockgiebel und klassizistische Formen Einzug. In Neuötting kann man heute noch schöne Fassaden einstmals großer Handelshäuser bewundern.
Ein Einkaufsbummel durch die modernen Geschäfte unter den Arkaden macht hier auch bei Regenwetter Spaß. Die Atmosphäre der italienisch anmutenden Arkaden-Innenhöfen kann man in den Sommermonaten bei Konzerten unter freiem Himmel genießen.
In Neuötting haben sich über die Jahrhunderte hinweg viele sehenswerte Gebäude erhalten. Hierzu zählt im Besonderen die alles überragende und das Stadtbild prägende Pfarrkirche St. Nikolaus. Ihr Vorgängerbau wurde bereits 1335 urkundlich erwähnt. Von 1410 bis 1492 wurde an der überwölbten, dreischiffigen Hallenkriche mit ihren elf Seitenkapellen gebaut. Der Baumeister war kein geringerer als Hans von Burghausen, oft fälschlicherweise Hans Stethaimer genannt. Der Kirchenbau zeugt heute noch vom Wohlstand der mittelalterlichen Handelsstadt Neuötting.